/ Historie

...wie es dazu kam und was das eigentlich soll

/ Harte Fakten.

/ Gut zu wissen.


Im Jahr 2009 gab es erste Überlegungen seitens der Akteure der jenaer Kulturszene, eine Brücke zwischen den Bedürfnissen der Kreativen der Stadt auf der einen, und der Verwaltung und der Politik auf der anderen Seite zu schlagen.

Deshalb sollte ein Beirat installiert werden, der sowohl aus städtischen Vertreter_innen besteht, als auch Akteur_innen der Freien Szene, um im offenen Dialog Möglichkeiten und Probleme der Entwicklung der Kulturszene in Jena besprechen und bearbeiten zu können.

Viel zu oft in der Vergangenheit sollten Projekte daran gescheitert sein, dass die Freie Szene für die Politik nicht greifbar und somit nicht direkt adressierbar war, aber auch seitens der Kulturakteure ein Unverständnis darüber bestand, inwiefern man den Anforderungen der Verwaltung gerecht werden könnte.



Die Akteure der Szene trafen sich über einen Zeitraum von etwa anderthalb Jahren immer wieder, um die Aufgaben, sowie Rechte und Pflichten der beiden Gremien, festzuzurren und den formellen Vorgaben und inhaltlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Eine erste Annäherung an die Bürokratie, könnte man sagen.

Dies mündete am 6. September 2010 zur Gründung der Interessengemeinschaft (IG) Soziokultur.

An diesem Tag fanden sich 50 Personen als Vertreter verschiedener Vereine und Initiativen in der

Kooperativen Gesamtschule "Adolf Reichwein" (KGS) zusammen.; darunter Vertreter_innen von: Jazzmeile Thüringen e.V., Radio OKJ, Wagner e.V., Kasablanca Gleis 1 e.V., Ins Netz e.V., Rosenkeller e.V., uvm.

Die IG Soziokultur besteht bis heute aus allen Interessierten und Engagierten der soziokulturellen Szene und hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen dieser Szene in der Öffentlichkeit zu vertreten. Die IG hat zum Ziel, dass hohe Potential der unterschiedlichen jenaer Vereine und Initiativen aus allen Bereichen von Kunst und Kultur zu bündeln, da diese Veränderungen sowie Bedürfnisse der Gesellschaft auf unterschiedlichste Art und Weise aufgreifen und in ihrem Wirken verarbeiten. Die Soziokultur kann hierbei als basisdemokratische Bürgerschaft der Kulturlandschaft verstanden werden und trägt dadurch zu einem friedlichen Miteinander und der Fortentwicklung der Gesellschaft bei.



Der Sprecher_innenrat der IG (die ersten IG-Vertreter_innen sozusagen) entwarfen in Abstimmung mit der Stadt in vielen ehrenamtlichen Sitzungen das Konzept, die Satzung, sowie ein gewollt unvollendetes Leitbild eines zukünftigen Beirates für Soziokultur.

Eine wahre Mammutaufgabe. Denn zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinerlei gleichwertiges Gremium in Deutschland. Inzwischen wird in anderen Städten gerne darauf referiert, dass Jena einen Beirat für Soziokultur habe; es wird sich also Beispiel genommen.



Im Jahr 2012 sollte es dann endlich soweit sein: Die Beschlussvorlage für die Einrichtung eines Beirates für Soziokultur ging durch den Stadtrat. Und damit einher auch der Fonds Soziokultur: ein eigenständiger Fonds, der uns Mittel zur Hand gibt, um kleine und mittelgroße Projekte mit bis zu 1000€ zu unterstützen.

Der Beirat besteht seit jeher aus 5 Vertreter_innen der Freien Szene, sowie 4 Vertreter_innen aus der Verwaltung/Politik.

Für unseren Fonds haben wir jährlich rund 15.000€ zur Verfügung und unterstützen in selber Zeit etwa 30 Projekte. Die Bandbreite der Projekte ist dabei utopisch groß: von der einfachen Filmlizenz, über eine Popkorn-Maschine und die Blaskapelle auf dem Jenzig, bis zum mehrtägigen Festival war schon so ziemlich alles dabei.



Der Beirat Soziokultur gilt seither als einer der aktivsten in der jenaer Kommunalpolitik und hat sich immer wieder für die Belange der Szene stark gemacht. Dabei tagt der Beirat einmal im Monat, am  Montag nach der Stadtratssitzung. Interessierten und/oder Kulturschaffenden steht der Besuch jederzeit frei.

Solltet ihr Interesse haben, an einer Sitzung teilzunehmen, schreibt uns doch bitte eine kurze Nachricht mit dem Thema eures Besuchs. Wir teilen euch dann rechtzeitig den Tagungsort mit.